Wenn du diese Zeilen liest, hast du dich vermutlich bewusst dafür entschieden, neues Leben in dieser Welt wachsen zu lassen. Herzlichen Glückwunsch! Vielleicht möchtest du dich erst einmal ganz achtsam und behutsam auf das Thema Schwangerschaft vorbereiten, aber vielleicht probieren du und dein*e Partner*in auch schon länger, schwanger zu werden. Ganz gleich, was davon der Fall ist: Dieser Artikel kann dich unterstützen. Körper auf Schwangerschaft vorbereiten? So geht’s!

Disclaimer & Triggerwarnung

Die Tipps, die ich im Folgenden teile, sind nicht oder nur in sehr geringem Maße evidenzbasiert. Das heißt, die Studienlage ist noch sehr dünn und es gibt selbstverständlich keine Garantie dafür, dass dir die Tipps helfen. Was sie aber im besten Fall tun werden ist, dass sie dich auf deinem Weg zu mehr Achtsamkeit mit dir selbst und deinem Körper unterstützen.

Es gibt wohl wenige Themen, die so schmerzbehaftet sind wie der Kinderwunsch. Deshalb möchte ich hier auch noch einmal erwähnen, dass du dich selbst zu jedem Zeitpunkt schützen solltest – sowohl vor unsensiblen Bemerkungen aus dem Bekanntenkreis, als auch, wenn dich Artikel wie diese auf irgendeine Weise belasten. Trau dich, deine Stimme zu erheben, wenn das Thema Kinderwunsch bei dir ein wunder Punkt ist. Nur so kann ein Wandel in der Gesellschaft geschehen. Denn eine Frau ist nicht weniger weiblich und ein Paar nicht weniger wert, wenn sie/es keine Kinder bekommen kann oder sich bewusst gegen Kinder entscheidet.

Wie funktioniert der Zyklus?

Beginnen wir ganz am Anfang. Nicht mit den Bienchen und Blümchen – aber mit dem weiblichen Zyklus. Der besteht, wie dir wahrscheinlich bekannt ist, aus vier Phasen.

  • In der Menstruationsphase, der ersten Phase des Zyklus, wird die Gebärmutterschleimhaut, die sich im vorherigen Zyklus aufgebaut hat, abgestoßen und als Menstruationsblut ausgeschieden.
  • Darauf folgt die Follikelphase, in der das follikelstimulierende Hormon (FSH) freigesetzt und so das Wachstum mehrerer Eibläschen stimuliert wird. Diese produzieren Östrogen, das dazu führt, dass sich die Gebärmutterschleimhaut wieder aufbaut.
  • In der Ovulationsphase, also den fruchtbaren Tagen, findet der Eisprung statt. Ein reifer Follikel bricht auf und gibt eine Eizelle frei, die dann in den Eileiter wandert. Hier kann sie für etwa 24 Stunden befruchtet werden. 
  • Nach dem Eisprung beginnt die Lutealphase, in der sich der leere Follikel in den Eierstöcken zu einem sogenannten Gelbkörper verwandelt. Dieser produziert das Hormon Progesteron, das dazu dient, die Gebärmutterschleimhaut für eine mögliche Einnistung einer befruchteten Eizelle vorzubereiten.

Findet keine Einnistung statt, geht es danach wieder mit der Menstruationsphase los. Oder aber die Periode bleibt aus und die befruchtete Eizelle nistet sich ein.

Wenn du mehr zum Thema erfahren möchtest, schau dir den Artikel zum Menstruationszyklus an.

Wann kann ich eigentlich schwanger werden?

Bei einem Kinderwunsch lohnt es sich, einen Blick auf den eigenen Zyklus zu werfen. Denn faktisch gibt es pro Zyklus nur ein 24-Stunden-Fenster, in dem die Eizelle befruchtet werden kann. Da Spermien im weiblichen Körper aber eine Überlebensdauer von bis zu fünf Tagen haben, solltest du auch schon vor deiner Ovulation (Eisprung) ungeschützten Geschlechtsverkehr haben.

Wann und wie oft Sex, um schwanger zu werden

Die fruchtbarste Zeit im Menstruationszyklus liegt normalerweise um den Zeitpunkt des Eisprungs herum. Der Eisprung findet in der Mitte des Menstruationszyklus statt, etwa 14 Tage vor Beginn der nächsten Periode. Allerdings kann die Zykluslänge von Frau zu Frau variieren. Es ist wichtig, deinen eigenen Zyklus zu beobachten und den Eisprung zu identifizieren, um die beste Zeit für den Geschlechtsverkehr zu ermitteln.

Es wird empfohlen, während der fruchtbaren Phase des Zyklus alle zwei bis drei Tage Geschlechtsverkehr zu haben. Das stellt sicher, dass genügend Spermien im Körper vorhanden sind, um die Chance auf eine Befruchtung zu erhöhen. Spermien bleiben im weiblichen Körper nämlich bis zu fünf Tage befruchtungsfähig. Zu häufiger Geschlechtsverkehr kann jedoch dazu führen, dass die Spermienqualität abnimmt. Es gilt also wie immer, ein gutes Gleichgewicht zu finden.

Natürliche Familienplanung bei Kinderwunsch

Die natürliche Familienplanung (NFP) ist eine Methode zur Empfängnisverhütung oder zur gezielten Familienplanung, die auf dem Verständnis des weiblichen Menstruationszyklus basiert. Bei einem Kinderwunsch kann die NFP auch verwendet werden, um die besten Zeitpunkte für den Geschlechtsverkehr zur Maximierung der Chancen auf eine Schwangerschaft zu ermitteln.

Damit du die symptothermale Methode sicher und zuverlässig anwenden kannst, gilt es, die folgenden körperlichen Variablen zu beobachten.

Messung der Basaltemperatur, um Körper auf Schwangerschaft vorbereiten

Du solltest täglich deine Basaltemperatur messen, am besten gleich nach dem Aufwachen und vor dem Aufstehen. Die Basaltemperatur ist die niedrigste Körpertemperatur im Ruhezustand. Direkt nach dem Eisprung steigt die Basaltemperatur leicht an und bleibt während des restlichen Zyklus erhöht.

Zervixschleimbeobachtung

Auch Zervixschleim verändert sich im Verlauf des Zyklus. Während der fruchtbaren Phase wird der Schleim dünnflüssiger, klarer und ähnelt rohem Eiweiß.

Kontrolle des Muttermundes

Die Konsistenz und Position des Muttermundes können sich ebenfalls während des Zyklus ändern. Während der fruchtbaren Phase kann der Muttermund weicher, offener und höher positioniert sein.

Du kannst das Ganze händisch machen, indem du dir in der ein Basalthermometer (wie dieses hier von Ovy) besorgst, das auf zwei Stellen (wichtig!) nach dem Komma genau misst und dir jeden Tag deine Aufwachtemperatur notierst. Es gibt aber auch einige sinnvolle Gadgets und Apps, die vor allem am Anfang sehr hilfreich sein können. Ovy bietet auch ein Thermometer, das du mit der gleichnamigen App verbinden kannst. So hast du deine Zykluskurve immer optimal im Blick. Hier findest du das Ovy Bluetooth Basalthermometer.

Du möchtest tiefer in das Thema Menstruationszyklus eintauchen? Dann schau dir unbedingt unsere 7 Tipps für Hormone in Balance an.

Wann ist ein Schwangerschaftstest frühenstens möglich?

Ein Schwangerschaftsfrühtest misst die Konzentration des Hormons hCG (humanes Choriongonadotropin) im Urin einer Frau. Dieses Hormon wird nach der Befruchtung vom befruchteten Ei produziert und steigt im Verlauf einer Schwangerschaft mit jedem Tag kontinuierlich an. Die Empfindlichkeit von Schwangerschaftstests variiert je nach Marke und Modell. Generell können Schwangerschaftstests in der Regel ab dem Tag der erwarteten Menstruation oder sogar einige Tage davor verwendet werden.

Es gibt jedoch auch Frühtests, die eine höhere Empfindlichkeit haben und möglicherweise schon einige Tage vor der erwarteten Periode verwendet werden können. Diese Tests sind darauf ausgelegt, selbst niedrigere hCG-Werte zu erkennen. In der Regel können Frühtests etwa 4 bis 5 Tage vor dem erwarteten Menstruationstermin verwendet werden, obwohl die Genauigkeit in dieser Phase möglicherweise geringer ist. 

Hinweis zum Kauf: Schwangerschaftstests können eine unterschiedliche Sensitivität aufweisen, mit der sie das hCG im Urin feststellen (10er = 10 mIU/ml und 25er = 25 mIU/ml). Ein Blick auf die Verpackung gibt hierüber Aufschluss. Und hier noch eine kleine Übersicht zur Hilfe.

Tage nach Eisprung Urintest unsicher Urintest sicher
ES+9
ES+10
ES+11 10er
ES+12 10er
ES+13 25er 10er
ES+14 25er
ES+15 25er
ES+16 25er
ES+17 25er
ES+18 25er
ES+19 25er

Wie den Körper auf Schwangerschaft vorbereiten?

Es war für mich eine Selbstverständlichkeit, schon im Vorfeld einer möglichen Schwangerschaft Maßnahmen zu treffen, mit denen ich mein Hormonsystem gut aufstellen konnte. Die folgenden Tipps haben mir dabei geholfen, sehr schnell schwanger zu werden. Denke aber bitte immer daran, dass alle Körper unterschiedlich sind. Es kann sein, dass deine Grundkonstitution eine ganz andere ist und dir auch andere Dinge helfen. 

Tipp 1: Verzicht auf bestimmte Lebensmittel zum Körper auf Schwangerschaft vorbereiten

Für mich war es ganz logisch, zunächst einmal alle Störungen zu beseitigen, damit mein Körper gut vorbereitet und gesund in eine Schwangerschaft starten kann. Schließlich wollte ich meinem Baby von Anfang an den besten Nährboden schenken, auf dem es ungestört wachsen und gedeihen konnte.

Dazu gehörte auch der Verzicht auf bestimmte Lebensmittel. Hier habe ich vor allem auf meine Intuition gehört. Im Nachhinein stellte sich das auch als sehr sinnvoll heraus, da die folgenden Lebensmittel wissenschaftlichen Studien zufolge einen negativen Einfluss auf unser Hormonsystem und unsere Fruchtbarkeit haben können.

Alkohol und Nikotin

Dass Alkohol und Nikotin während einer bestehenden Schwangerschaft großen Schaden anrichten, ist mittlerweile wohl bekannt. Doch wusstest du, dass die beiden Genussmittel auch einen signifikant negativen Einfluss auf unsere Fruchtbarkeit haben?

Eine Studie aus dem Jahr 2021 [1] kam zu dem Ergebnis, dass

  • schon gemäßigter Alkoholgenuss (bis zu drei Gläser Wein oder drei Flaschen Bier pro Woche) eine empfängnishemmende Wirkung hat (Die Chance auf Empfängnis sank um 40 Prozent.)
  • hoher Alkoholkonsum (mehr als 6 alkoholische Getränke pro Woche) die Wahrscheinlichkeit einer Empfängnis im Vergleich zu Nicht-Trinkerinnen zu jedem Zeitpunkt des Zyklus signifikant verringert und
  • die Chancen auf eine Empfängnis um 54 Prozent sinken, wenn zum Zeitpunkt des Eisprungs viel Alkohol (vier oder mehr alkoholische Getränke pro Tag) konsumiert wird.

Der regelmäßige Konsum von Nikotin senkt nachgewiesenermaßen nicht nur die Fruchtbarkeit bei Männern [2], auch die Entwicklung der Eizellen bei der Frau wird dadurch gehemmt und der Hormonhaushalt gestört. Besonders auf den Östrogenspiegel hat Rauchen eine negative Wirkung. Außerdem wird die Gebärmutter schlechter durchblutet und so die Einnistung der befruchteten Eizelle erschwert [3]. In beiden Fällen ist hierfür Cotinin, ein Abbauprodukt von Nikotin, zuständig.

Kein Koffein beim Körper auf Schwangerschaft vorbereiten

Die Volksdroge Koffein: Der Pro-Kopf-Verbrauch von Kaffee liegt in Deutschland bei rund 168 Litern pro Jahr. Und das, obwohl Koffein erwiesenermaßen das Stresshormon Cortisol und so die Herzfrequenz sowie den Blutdruck erhöht. [4] All das kann vom Körper als Stress aufgenommen werden. Die Folge: Er geht in den Fight-or-Flight-Modus – was unbestritten ziemlich ungesund ist. 

Koffein wirkt sich außerdem negativ auf die Östrogenproduktion bei Frauen aus. [5] Dieser Eingriff in das Hormonsystem kann zu Inbalancen führen, die vor allem bei Frauen mit Kinderwunsch unbedingt vermieden werden sollten. Aber auch PMS und Regelschmerzen werden durch zu viel Koffein begünstigt. [6]

Also, ganz gleich, ob du gerade Kinder haben möchtest oder nicht: Deinen Koffeinkonsum etwas runterzuschrauben oder gänzlich darauf zu verzichten kann dir dabei helfen, deine Hormongesundheit auf ein neues Level zu heben. Es gibt mittlerweile so viele leckere Alternativen. Wie wäre es zum Beispiel mit entkoffeiniertem Kaffee (der steht seinem koffeinhaltigen Pendant in nichts nach), einer leckeren Golden Milk oder Lupinenkaffee als gesündere Alternative.

Zucker

Ein zu hoher Zuckerkonsum, während du deinen Körper auf Schwangerschaft vorbereiten, wirkt sich negativ auf den Körper und seine Gesundheit aus – das ist wahrscheinlich allen klar. Doch hat Zucker auch einen Einfluss auf unsere Fruchtbarkeit? Die Antwort lautet ja. Nicht nur, dass Zucker Krankheiten wie Adipositas und eine Insulinresistenz auslösen kann, was den Hormonhaushalt (von Mann und Frau) und damit auch den Eisprung beeinträchtigt. Er fördert auch chronische Entzündungen, was sich ebenfalls negativ auf die Fortpflanzungsorgane von Mann und Frau auswirkt. Und wusstest du, dass zu viel Zucker häufig zu PCOS, dem Polyzystischem Ovarsyndrom, führt? [9, 10]

Es gibt also viele Gründe, den Konsum von Industriezucker spätestens bei einem konkreten Kinderwunsch drastisch zu reduzieren. Und auch natürliche Süße wie die aus der Kokosblüte oder Datteln solltest du sparsam dosieren. Greife bei Schokoladen-Gelüsten einfach zu einem Stück Zartbitterschokolade (Ich sehe euer Augenrollen und kann gerade selbst nicht glauben, dass sowas aus meinem Mund bzw. meiner Hand kommt.). Natürlich sind wie immer auch Ausnahmen erlaubt. Balance is Key! Übertreibe es einfach nicht und genieße bei Bedarf ganz bewusst.

Weizen (Gluten)

Die bösen Weißmehlprodukte. Sie werden im Körper auf direktem Wege in Zucker umgewandelt. Weizen fördert zusätzlich Entzündungen. Die Wissenschaft streitet sich hier noch: Manche sagen, dass vor allem eine unerkannte Glutenunverträglichkeit zu Fruchtbarkeitsproblemen führen kann, andere wiederum sind der Meinung, dass Gluten keine Auswirkung auf die Fortpflanzungsorgane und Hormone hat.

Da Weißmehl aber generell als ungesund eingestuft wird, schadet es dir nicht, wenn du den Konsum reduzierst. Und auch hier gilt: Die Balance macht’s. Wenn du bei einer Familienfeier mal beherzt zum selbstgemachten Zitronenkuchen greifst, dann genieße ihn bewusst und ohne schlechtes Gewissen. Am nächsten Tag kannst du ja dann wieder Vollkornprodukte (bestenfalls glutenfrei) in deinen Speiseplan integrieren.

Tipp 2: Seed Cycling

Beim Seed Cycling werden verschiedene Samen und Kerne in den Speiseplan integriert, um die für die verschiedenen Zyklusphasen relevanten Hormone zu regulieren.

Samen und Kerne, die die Östrogen-Produktion ankurbeln (Leinsamen und Kürbiskerne), sollten zu Beginn des Zyklus mit Einsetzen der Menstruation gegessen werden. In der zweiten Zyklushälfte ist das Progesteron wichtig für die im Körper ablaufenden Prozesse, weshalb dann Progesteron-fördernde Samen und Kerne (Sesam und Sonnenblumenkerne) auf dem Speiseplan stehen.

In diesem Artikel zum Thema Seed Cycling erfährst du alles, was du wissen musst.

Tipp 3: Hormon-Yoga bei Kinderwunsch

Hormon-Yoga ist eine spezielle Form des Yoga, die darauf abzielt, das hormonelle Gleichgewicht im Körper zu unterstützen und zu fördern. Es gibt zwar keine ausreichenden wissenschaftlichen Beweise, um die Wirksamkeit von Hormon-Yoga bei der Behandlung von Unfruchtbarkeit oder bei der Förderung der Schwangerschaft zu bestätigen. Allerdings kann eine regelmäßige Yogaroutine deinem Körper nur Gutes tun.

Die Praxis des Hormon-Yoga beinhaltet spezielle Atemübungen, Yogaposen (Asanas) und Entspannungstechniken, die darauf abzielen, den Energiefluss im Körper zu regulieren und das endokrine System zu beeinflussen. So kannst du wunderbar deinen Körper auf Schwangerschaft vorbereiten.

Ich kann euch von ganzem Herzen den YouTube-Kanal von Julia Glesti empfehlen. Sie veröffentlicht regelmäßig kurze Videos mit Yoga-Sequenzen für verschiedenste Belange rund um die Frauengesundheit. 

Tipp 4: Körper auf Schwangerschaft vorbereiten: Himbeerblätter und Frauenmantel

Himbeerblättertee und Frauenmanteltee sind zwei pflanzliche Teesorten, die in der alternativen Medizin und der Kräuterheilkunde oft im Zusammenhang mit der Förderung der weiblichen Gesundheit und Fruchtbarkeit diskutiert werden. Hier sollen in der ersten Zyklushälfte (von der Menstruation bis zum Eisprung) täglich bis zu drei Tassen Himbeerblättertee und in der zweiten Zyklushälfte (vom Eisprung bis zur Menstruation) Frauenmanteltee getrunken werden.

Himbeerblätter sollen in der ersten Zyklushälfte die Chancen auf einen Eisprung erhöhen, wohingegen Frauenmantel einen positiven Einfluss auf die Gelbkörperproduktion in der zweiten Zyklushälfte hat (Und das ist wie wir aus dem Abschnitt Wie funktioniert der Zyklus? wissen sehr wichtig.).

Tipp 5: Stress reduzieren bei Kinderwunsch

Der gute alte Stress. Wir alle kennen ihn und jede*r von uns ist ihm hin und wieder ausgesetzt. Während kurze Stressphasen sehr aktivierend sein können, schlägt sich chronischer Stress auf unsere Psyche nieder. Die Folge können depressive Verstimmungen und Burnout sein.

Selbstverständlich hat auch hier die Wissenschaft wieder etwas zu sagen: Es besteht, und das haben mehrere Studien belegt, ein Zusammenhang zwischen Stress und Unfruchtbarkeit. Stehst du also ständig unter Strom, kann deine Chance schwanger zu werden sinken. [7]

Natürlich kannst du jetzt nicht jegliche Arbeit stehen und liegen lassen, nur um endlich schwanger zu werden. Doch es lohnt sich definitiv, einen Gang zurück zu schalten. Nicht nur dein Hormonsystem, sondern auch deine Psyche und dein ganzheitliches Wohlbefinden werden es dir danken. Wie dir das gelingt? Die Antwort ist mal wieder Achtsamkeit. Lies dir doch mal die Artikel zu den Themen Achtsamkeit im Alltag, Meditation oder Morgenroutine durch.

Tipp 6: Folsäure zum Körper auf Schwangerschaft vorbereiten

Schon als wir uns im Oktober 2022 so langsam vorstellen konnten, Kinder zu bekommen (Lies dir hierzu doch mal den Artikel zum Thema Kinderwunsch durch.), begann ich mit der Einnahme von Folsäure, um meine Reserven aufzufüllen und meinen Körper gut vorzubereiten. 

Folsäure zählt zu den wasserlöslichen B-Vitaminen. Sie ist an wichtigen zellulären Prozessen beteiligt, hierzu zählen in erster Linie die Zellteilung und das Zellwachstum. Werdende Mütter sollten also während der Schwangerschaft und im besten Fall bereits davor ihre Folsäure-Speicher auffüllen.

Was passiert bei einem Folsäure Mangel?

Ein Mangel kann zu einer Blutarmut führen und so das Risiko für Neuralrohrdefekte erhöhen. Die Folge: Die Wahrscheinlichkeit von Geburtsfehlern wie einem offenen Rücken (Spina bifada), einer Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalte, Nervenschäden oder Lernbehinderungen beim ungeborenen Kind steigt.

Wieviel Folsäure bei Kinderwunsch?

Achte also darauf, deinen Folsäurebedarf zu decken, und das am besten schon, wenn du einen Kinderwunsch hast. Der Tagesbedarf liegt für Erwachsene bei 300 µg. In der Schwangerschaft erhöht er sich auf 400 µg.

Folsäure für bessere Spermienqualität?

Zu guter Letzt noch ein kleiner Tipp: Auch beim Mann sorgt ein gesunder Folsäurespiegel für eine bessere Fruchtbarkeit. Wissenschaftliche Studien an der Universität von Kalifornien haben gezeigt, dass die Einnahme von Folsäure (und Zink in Kombination) die Spermienanzahl erhöht und ihre Qualität verbessert. [8]

Fazit: Hör auf deinen Körper und gib ihm, was er braucht

Zum Schluss möchte ich dich noch einmal dazu anhalten, auf deinen Körper zu hören. Es bringt nichts, dich beim Körper auf Schwangerschaft vorbereiten selbst zu geißeln und Dinge zu tun, die sich für dich nicht richtig anfühlen. Wenn du lernst, deinen Körper zu lesen, weißt du genau, was er wann wirklich braucht. 

So war das bei mir. Je tiefer ich in das Thema Achtsamkeit eingestiegen bin, desto mehr war ich auch mit meinem eigenen Körper verbunden. Ich weiß jetzt, dass der Verzicht auf kurzfristige Genüsse, sich langfristig positiv auf meine Gesundheit auswirkt. Deshalb ist eine gesunde und ausgewogene Ernährung für mich mittlerweile ein No-Brainer. Das bedeutet natürlich nicht, dass ich nicht auch regelmäßig zu Süßigkeiten und Fast Food greife. Ich brauche und mache es einfach nicht mehr so häufig – aber wenn, dann mit vollem Genuss.

Natürlich kann ich nicht zu 100 Prozent sicher sagen, dass ich aufgrund all der oben genannten Tipps so schnell schwanger wurde. Ich bin mir aber sicher, dass es definitiv nur Vorteile hat, sich bei einem Kinderwunsch gesundheitlich gut aufzustellen. 

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Artikel und Goodies

Quellen

[1] Anwar MY, Marcus M, Taylor KC. The association between alcohol intake and fecundability during menstrual cycle phases. Hum Reprod. 2021 Aug 18;36(9):2538-2548. doi: 10.1093/humrep/deab121. PMID: 34102671; PMCID: PMC8561243. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC8561243/ 

[2] Hamad, M.F., Shelko, N., Kartarius, S., Montenarh, M. and Hammadeh, M.E. (2014), Impact of cigarette smoking on histone (H2B) to protamine ratio in human spermatozoa and its relation to sperm parameters. Andrology, 2: 666-677. https://doi.org/10.1111/j.2047-2927.2014.00245.x

[3] Augood C, Duckitt K, Templeton AA. Smoking and female infertility: a systematic review and meta-analysis. Hum Reprod. 1998 Jun;13(6):1532-9. doi: 10.1093/humrep/13.6.1532. PMID: 9688387. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/9688387/

[4] Lyngsø J, Ramlau-Hansen CH, Bay B, Ingerslev HJ, Hulman A, Kesmodel US. Association between coffee or caffeine consumption and fecundity and fertility: a systematic review and dose-response meta-analysis. Clin Epidemiol. 2017;9:699-719. doi:10.2147/CLEP.S146496 https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/29276412/ 

[5] Hatch EE, Wise LA, Mikkelsen EM, et al. Caffeinated beverage and soda consumption and time to pregnancy. Epidemiology. 2012;23(3):393–401. doi:10.1097/EDE.0b013e31824cbaac https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/22407137/ 

[6] Cao H, Ren J, Feng X, Yang G, Liu J. Is caffeine intake a risk factor leading to infertility? A protocol of an epidemiological systematic review of controlled clinical studies. Syst Rev. 2016;5:45. doi:10.1186/s13643-016-0221-9 https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4791877/ 

[7] Rooney KL, Domar AD. The relationship between stress and infertility. Dialogues Clin Neurosci. 2018 Mar;20(1):41-47. doi: 10.31887/DCNS.2018.20.1/klrooney. PMID: 29946210; PMCID: PMC6016043. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC6016043/ 

[8] Schisterman EF, Sjaarda LA, Clemons T, Carrell DT, Perkins NJ, Johnstone E, Lamb D, Chaney K, Van Voorhis BJ, Ryan G, Summers K, Hotaling J, Robins J, Mills JL, Mendola P, Chen Z, DeVilbiss EA, Peterson CM, Mumford SL. Effect of Folic Acid and Zinc Supplementation in Men on Semen Quality and Live Birth Among Couples Undergoing Infertility Treatment: A Randomized Clinical Trial. JAMA. 2020 Jan 7;323(1):35-48. doi: 10.1001/jama.2019.18714. Erratum in: JAMA. 2020 Mar 24;323(12):1194. PMID: 31910279; PMCID: PMC6990807. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/31910279/ 

[9] Hatch EE, Wesselink AK, Hahn KA, Michiel JJ, Mikkelsen EM, Sorensen HT, Rothman KJ, Wise LA. Intake of Sugar-sweetened Beverages and Fecundability in a North American Preconception Cohort. Epidemiology. 2018 May;29(3):369-378. doi: 10.1097/EDE.0000000000000812. PMID: 29384791; PMCID: PMC5882510. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5882510/

[10] Efrat M, Stein A, Pinkas H, Unger R, Birk R. Sugar Consumption Is Negatively Associated with Semen Quality. Reprod Sci. 2022 Oct;29(10):3000-3006. doi: 10.1007/s43032-022-00973-4. Epub 2022 May 23. PMID: 35606632. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/35606632/